Gentests unserer Zuchttiere

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Gentests

unserer Zuchttiere

Wenn Sie mehr über die Gentests der einzelnen Zuchttiere wissen wollen, klicken Sie bitte auf die Namen oben rechts, da erfahren Sie mehr über die Testergebnisse von:

 

 

Fellfarbe Amber

 

Das Amber-Gen führt speziell bei den Norwegischen Waldkatzen zu einer Aufhellung der Grundfarbe Schwarz. Die Katzen sind bei der Geburt phänotypisch schwarz, werden aber im Laufe des ersten Lebensjahres immer heller, bis sie schließlich fast bernstein- bzw. zimtfarben wirken. Nur an der Schwanzspitze bleibt die schwarze Farbe erhalten. Das Amber –Gen "e" befindet sich am Extension-Locus, der auch bei anderen Tierarten für die Bildung von Pheomelanin steuert. Es wird rezessiv gegenüber dem Wildtyp "E" vererbt, d. h. die Fellfarbe Amber tritt nur dann in Erscheinung, wenn die Mutation homozygot "ee" vorliegt.

 

 

 

Glycogenspeicherkrankheit Typ IV (GSD 4)

 

Bei der Glykogenspeicherkrankheit Typ IV handelt es sich um eine erbliche Fehlfunktion des Glukosestoffwechsels, die bei norwegischen Waldkatzen beschrieben ist.

Glukose wird in der Leber, den Muskeln und den Nervenzellen in Form von Glykogen gespeichert. Benötigt der Körper Energie so wird Glukose vom Glykogen abgespalten und als Energiequelle genutzt.

Die Fähigkeit Glukose effizient an Glykogen zu binden und wieder abzuspalten ist von der stark verzweigten Struktur des Glykogen abhängig. Das "Glycogen Branching Enzym" (GBE) ist nötig für die Ausbildung dieser verzweigten Struktur.

Ein Ausfall der GBE Aktivität führt zu einer abnormalen Anhäufung von Glykogen in verschiedenen Zelltypen was zu fortschreitenden Organfehlfunktionen führt.

Betroffene Kitten sterben meist bei oder kurz nach der Geburt vermutlich durch Überzuckerung (Hyperglykämie). Kitten, die den Geburtsvorgang überleben, haben eine maximale Lebenserwartung von 10-14 Monaten, sie entwickeln sie sich zunächst normal, bis es im Alter von ca. 5 Monaten zu einer fortschreitenden neuromuskulären Degeneration kommt, die letztendlich zum Tode führt.

Diese Krankheit hat einen autosomal-rezessiven Erbgang und betrifft ausschliesslich Norwegische Waldkatzen.

 

 

 

Pyruvatkinase Defizienz (PK)

 

Bei dieser Erkrankung, die auch beim Mensch und Hund vorkommt, fehlt den roten Blutkörperchen das Enzym Pyruvat-Kinase, welches für die Energiegewinnung der Erythrozyten wichtig ist.

Aufgrund einer beeinträchtigten Glykolyse in den Erythrozyten ist ihre Lebensdauer stark verkürzt, wodurch eine chronische, regenerative hämolytische Anämie hervorgerufen wird.

Betroffene Tiere können neben immer wiederkehrenden Symptomen der Anämie wie blassen Schleimhäuten, Schwäche und Müdigkeit auch schwere "hämolytische Krisen" mit Gelbsucht und Fieber entwickeln. Die Anzahl der roten Blutkörperchen kann von normal bis hochgradig vermindert sein. Verdächtig ist eine erhöhte Zahl juveniler Erythrozyten bei einer normalen Erythrozytenzahl. Gelegentlich ist eine vergrößerte Milz tastbar. Aufgrund des unterschiedlichen Krankheitsbildes ist es wichtig, dass eine Pyruvatkinase-Defizienz in Betracht gezogen wird, wenn die Routinelaboruntersuchungen nicht zu einer Diagnose führen.

Da es bisher leider keine spezifische Therapie für die PK-Defizienz gibt, ist die zuchthygienische Vorbeugung wichtig. Zeigt ein erkranktes Tier eine schwere Anämie, können Bluttransfusionen lebensrettend sein. Daher ist die Durchführung einer Blutgruppenbestimmung ebenfalls wichtig. Bei betroffenen Tieren sollte sowohl Stress, als auch Risiken von Infektionen vermieden werden, da dadurch möglicherweise hämolytische Krisen ausgelöst werden können.

Diese Krankheit hat einen autosomal-rezessiven Erbgang und betrifft ausser norwegische Waldkatzen auch Abessinier, Ägyptische Mau, Angora, Bengalen, Europäisch Kurzhaar, LaPerm, Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Ocicat, Savannah, Sibirer, Singapura und Somali

 

 

 

Quelle: Laboklin, Labor für klinische Diagnostik GmbH & Co. KG

 

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